Inselkunst
Die Bilder der Nikoleta Vandalac

Wenn Sie durch unsere Flure gehen, werden Ihnen vielleicht die Bilder an den Wänden auffallen – farbenreiche, lebendige Werke, die wie Fenster in andere Landschaften wirken. Sie stammen von Nicoleta Vandalac, einer jungen Malerin aus Rumänien, die mit einer erstaunlichen Feinfühligkeit die Natur auf Papier und Leinwand bannt.
Nicoleta ist 27 Jahre alt und malt, seit sie denken kann. Schon als Kind war sie mit Aquarellkasten und Pinseln unterwegs, während andere spielten, saß sie lieber still und beobachtete, wie das Licht durch die Blätter fiel oder wie sich Nebel in den Tälern sammelte. Ihre Lehrerinnen und Lehrer erkannten früh ihr Talent und förderten sie, wo sie konnten. In ihrer Heimat stellte sie bereits erste Werke aus – leise, eindrucksvolle Naturstudien, durchdrungen von Licht und Atmosphäre.
Nicoleta machte eine Ausbildung zur Schneiderin, lebte ein halbes Jahr in Spanien – und trug doch stets das Bedürfnis in sich, zu malen. Seit 2018 lebt und arbeitet sie auf der Insel Baldrum, wo sie Teil des Teams der Teestube ist. In ihrer Freizeit aber – oft früh am Morgen oder abends, wenn der Trubel des Tages nachlässt – widmet sie sich der Malerei. Dann breitet sie ihre Farben aus, die Aquarelle und die Acrylfarben, nimmt sich eine Tasse Tee und malt das, was sie berührt.
In ihren Bildern spiegelt sich ihre Liebe zur Natur. Bäume, Berge, Waldlichtungen, das Schimmern eines Sonnenaufgangs auf feuchtem Laub – sie fängt nicht nur die Formen ein, sondern das, was zwischen den Dingen liegt. Ihre Farben sind nie laut, aber voller Leben. Wer ihre Bilder betrachtet, spürt: Hier malt jemand, der sieht, was oft übersehen wird. Vielleicht ist genau das das Besondere an der jungen Frau: Sie braucht keine großen Worte. Sie malt. Und was sie malt, bleibt hängen.